Ausgezeichnet mit dem Burgdorfer Krimipreis 2004

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Ulrich Ritzel: Der Hund des Propheten
Die Story in Umrissen

Oktober 2001: Eigentlich will der pensionierte Berndorf nach Berlin zu Barbara ziehen. Aber am Grab seines ehemaligen Kollegen Jonas Seiffert übernimmt er, nicht sehr willig, dessen Boxerhund. Herr und Hund for ever? Mehr noch verändert seinen Alltag, dass ihm der »Prophet« Seiffert eine ungelöste Frage hinterlassen hat. Sie führt in die frühen 60er-Jahre, als in dem Albdorf Lauternbürg über Nacht das Haus einer Zigeunerfamilie zerstört wurde. Die honorigen Täter wurden damals nie belangt, der Politfilz der Staatspartei hatte gehalten. Die Söhne der Täter begegnen Berndorf nun in untergründigen Zusammenhängen.

Da war der stramm deutsch-christliche Pfarrer, dessen Sohn in Ulm gerade zum Dekan gewählt werden soll, obwohl seine kapriziöse Frau aus der DDR-Friedensbewegung kommt und voll in die Fettnäpfe der schwäbischen Kirchengemeinde tritt. Da ist auch der Sohn des Feuerwehrkommandanten, der für eine Hilfsorganisation seltsame Landmaschinen in Krisengebiete verschickt. Und schließlich weisen diffuse Spuren zum Sohn des Landrats, der in Bonn Politikkarriere machte und mit Exportgenehmigungen für Sowjetpanzer zu tun hatte, bevor er plötzlich verschwand.

Als ein junger Sinti beschuldigt wird, den Lokalreporter und heimlichen Sexfotografen Hollerbach aus Lauternbürg umgebracht zu haben, gerät Berndorf in ein explosives Geschiebe aus Waffenhändlern, behördlich abgesegneter US-Spionage und deutsch-deutscher Vergangenheit.

Nicht erbaut von den Nachforschungen des Kollegen im Ruhestand ist der heißlaufende Ulmer Polizeiapparat, allen voran Tamar Wegenast. Aber Tamar hat ohnehin Liebeskummer. Wenig erfreut ist auch Felix, der Hund, der für seinen neuen Herrn, bald zur Geheimwaffe wird. Sogar die Professorin Barbara Stein gerät in den Strudel der Ereignisse, als sie Briefbomben befürchten muss und unversehens in einer Zürcher Bank mit viel schwarzem Geld konfrontiert wird.

Ein Spannungsaufbau im Fadenkreuz scharfsinnig beleuchteter Zeitgeschichte, wie ihn Ritzel-Fans lieben. Und nicht ohne erfreuliche Komik in Pfarrhaus, Jagdhaus und Krankenhaus, wie sie sich ein souverän verdichteter Roman leisten kann.


Der Autor
Ulrich Ritzel, Jahrgang 1940, langjähriger Journalist, ausgezeichnet mit dem »Wächter-Preis«, schrieb als Chefreporter bis 1998 über Gerichtsfälle und Politik in Ulm.
1999 gelang ihm mit seinem ersten Roman (»Der Schatten des Schwans«) ein nachhaltiger Erfolg. Seither wurde er zu zahlreichen Lesungen eingeladen.
Für seinen zweiten Berndorf-Roman (»Schwemmholz«) wurde Ulrich Ritzel mit dem wichtigsten Kritikerpreis ausgezeichnet (»Deutscher Krimi-Preis«). Über eine englische Ausgabe wird derzeit verhandelt.
Auch Ritzels dritter Roman (»Die schwarzen Ränder der Glut«) erscheint als btb bei Random House.

 

Pressestimmen

>> FOCUS 47/03: »Literatur-Tipp von Christian von Zittwitz«

>> Facts: »Shortcuts in Schwaben«

>> Badischen Zeitung: »Kirchenklatsch und Sowjetpanzer«

>> Hamburger-Abendblatt: »Eine Frage der Moral«

>> Westdeutscher Rundfunk (WDR): »Große Literatur«

>> Westfälischen Anzeiger: » Literaturempfehlung für ernsthafte Leser«

>> Frankfurter Rundschau: » Echte Schnüffler«

>> Neues Deutschland: »Dichtes Netz aus Liebe und Verrat«

>> Listen: »Auf den Gabentisch!«


Im FOCUS 47/2003 erweist sich Christian von Zittwitz als Ritzel-Kenner (17.11.03)

Literatur-Tipp »Ich empfehle "Der Hund des Propheten" von Ulrich Ritzel (Libelle Verlag). Der vierte Band um den jetzt pensionierten Kommissar Berndorf wirft erneut die Frage auf, warum der Autor in Deutschland nur bei Krimikennern als Geheimtipp gehandelt wird. Seine Romane sprengen das Genre. Ihm gelingt es mit leisem Humor, bundesdeutsche Themen - wie Politfilz im Raum Ulm, die Friedensbewegung der DDR und Fettnäpfchen in einer schwäbischen Kirchengemeinde - unnachahmlich zu intelligenter Unterhaltung zu verweben.«

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Thomas Widmer in FACTS (18.9.03)

Shortcuts in Schwaben »Der cholerische Zigeuner, die lesbische Polizistin, die empfindliche DDR-Theologin, die leutselige Bäuerin, die ihrem verschwundenen Gatten nachhängende Villenbewohnerin, der agressive Jägersmann, der in neuer Tarnung agierende Stasiagent und andere begegnen isch. Man verabscheut sich und trinkt einen zusammen, man belügt und streitet sich, man prügelt sich - und schlimmer ...
Keiner erzählt so virtuos breitbandig kriminelle Geschichten wie Exjournalist Ritzel aus Ulm.«

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Ulrich Noller im Westdeutschen Rundfunk (6. November 2003)

Große Literatur »Keine Frage, Ulrich Ritzel ist mit seinem neuen Roman wieder ein großer Wurf gelungen. Denn er schafft es, die Stasiwirren, internationalen Waffenhandel, schwäbische Dorfleben, das Beziehungsleben von Berndorfs ehemaliger Assistentin und die Ulmer Pfarrgemeindepolitik zu einem grandiosen, nachdenklichen Plot zu vereinen. Er etabliert einen überzeugenden, originären, die Handlung perfekt moderierenden Ermittler, der auch in den Fortsetzungen glaubwürdig bleibt. Er spiegelt blendend die Geschichte beider Teile Deutschlands in einer Ulmer Provinzposse. Er legt aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und Diskussionen in seinen Figuren perfekt an. Und er findet einen brillanten, geschliffenen, sachte mitreißenden Erzählton; bietet eine sprachliche Qualität, die ihresgleichen sucht.
Der Höhepunkt findet sich dabei direkt zu Beginn: Die zwei Eingangsszenen im Krankenhaus und auf dem Dorffriedhof gehören atmosphärisch zum besten, was man in deutschen Kriminalromanen seit langem lesen konnte. Große Literatur aus der kleinen Provinz, und man weiß nicht, ob man lachen oder weinen soll: Nicht auszudenken, welch ein Werk entstanden wäre, hätte dieser Autor nicht erst mit Ende Fünfzig zu schreiben begonnen. Aber welch eine Aussicht, wenn er so schreibwütig weiterarbeitet, wie er dies in den letzten fünf Jahren getan hat.«

Zum WDR (www. funkhauseuropa.de)

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Volker Albers über Ulrich Ritzels die brillante Schnitttechnik im Hamburger Abendblatt (1./2. November 2003)

Eine Frage der Moral »Alle Romane spiegeln Facetten deutscher Geschichte, von der NS-Zeit über die Studentendemonstrationen und die RAF-Hysterie bis zu den Korruptionsskandalen der Jetztzeit.
Ulrich Ritzels Prosa ist gelassen, sparsam, aber effektiv dosiert mit feinem Humor, sie ist ein steter ruhiger Fluss, der die Handlung souverän trägt.- Da gibt es keine sprachlichen Eruptionen und keine semantischen Untiefen, da schreibt ein Autor, der sich seiner stilistischen Qualitäten bewusst ist und sie unaufdringlich einzusetztn weiß.
Zudem verfügt Ritzel über eine brillante literarische Schnitttechnik, die einzelnen Szenen sind scharf, aber schlüssig gegeneinander gestellt, so dass die Geschichte eine nahezu filmische Qualität erhät ohne dass sie Gefahr läuft einen formelhaften Drehbuchcharakter anzunehmen ... Mit Regionalkrimis hat der Autor dennoch nichts zu tun - es geht nicht darum, dass der Leser örtlichkeiten wie auf einem Stadtplan dechiffrieren kann. Ritzel erzählt vielmehr von gescheitertenHhoffnungen, von versandeten Utopien. Er macht das auf eine im deutschen Kriminalroman selten anzutreffende Weise.«

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Ralf Stiftel im Westfälischen Anzeiger (11. Oktober 2003)

Literatur-Tipp »Wohin die Entwicklung von Alt-68ern dann auch noch führen kann, verdeutlicht Ulrich Ritzel ... Ein Krimi wie das Leben. Verraten wird hier selbstverständlich nichts, bloß die Bemerkung hinzugefügt, dass anhand eines der Protagonisten, eines der Hauptfies- und -finsterlinge mit akademischen Weihen und im feinsten Zwirn, Ritzel überzeugend deutsche Wandlungen und Wendungen zu demonstrieren versteht... Ein Krimi, so irre wie die deutsche Geschichte!«

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Petra Kistler in der Badischen Zeitung (6. September 2003) über Ulrich Ritzel, Journalistik und Literatur und den vierten Berndorf-Roman

Kirchenklatsch und Sowjetpanzer »In Der Hund des Propheten, wird wieder ein Stück bundesrepublikanische Zeitgeschichte mit einer Krimihandlung verknüpft: Der Sohn eines schwäbischen Landrats macht in Bonn Karriere und hat mit Exportgenehmigungen für sowjetische Panzer zu tun, bevor er plötzlich verschwindet. Dazu kommt bösartiger Klatsch in Ulmer Kirchengemeindekreisen, behördlich abgesegnete US-Spionage, Nazigold, strammdeutsche Pastoren, ein Dorfschreiber,der nebenbei als Sex-Fotograf arbeitet, DDR-Agenten, Waffenhändler, Stasispitzel und dubiose Hilfsorganisatoren - solch ein Stoff würde Berndorfs Kollegen Bienzle gleich für sechs Taschenbücher reichen.
Ulrich Ritzel verknüpft die verschiedenen Handlungen zu einer verwinkelten und verwickelten Geschichte, die nicht einmal an Spannung verliert. «


Frankfurter Rundschau: Rubrik »3 Richtige« (7. Februar 2004)

Echte Schnüfler »Eine eins muss man diesem Krimi schon mal für den Titel geben. Und dafür, dass der titelgebende Boxer ganz vorzüglich zu Berndorf passt, der zwar mittlerweile Ex-Kommissar ist (pensioniert), aber ein noch genau so sturer Hund wie in den ersten drei Büchern Ulrich Ritzels.«


Werner Jung in »Neues Deutschland« (27.2.2004)

Ein dichtes Netz an Liebe und Verrat »Wie in seinen früheren Büchern inszeniert Ulrich Ritzel ein dichtes Netz aus Liebe und Verrat, Macht und Geldgier, politischer Korruption und moralischem Anstand - kurz: ein Szenario, das den Leser in diesem Krimi, der weit darüberhinaus noch veritable Aspekte eines Zeit- und Gesellschaftsromans vermittelt, bis zur letzten Seite im sprichwörtlichen Atem hält. Was bei einem Umfang von immerhin 448 Seiten eine nicht eben leichte Angelegenheit ist. Belohnt wird man am Ende mit gewiss so nicht vermuteten Zusammenhängen, die aber nie konstruiert wirken, und noch einer ganzen Reihe wunderbar präziser standbilder und Momentaufnahmen: »Am Tresen hockt das Paar, das dort schon immer hockt und Endstation Sehnsucht nachspielt, den Hüftspeck mit immer grösserer Mühe in die Jeans gezwängt.«


Irmgard Hölscher in »Listen« (Heft Nr. 70)

Auf den Gabentisch! »Da man - auch an Weihnachten - seinen Nächsten nicht mehr lieben soll als sich selbst, sollte der oder die Schenkende auch an sich denken und sich den Hund des Propheten unter den Baum legen, das vierte und meiner Meinung nach beste Buch des Journalisten Ulrich Ritzel. Erneut entführt uns der Autor ins tiefste Schwabenland, wo Bläserkapellen Todkranke mit Chorälen erfreuen und Journalisten ihr Einkommen nicht nur mit Sexfotos aufbessern, sondern auch angeblichem Nazigold im Blautopf nachrennen.
Ritzel entfaltet den auf den ersten Blick entsetzlich verwickelten Plot mit meisterlicher Präzision und ergänzt ihn aufs schönste mit realistischen Milieustudien und glaubwürdig gezeichneten Personen. Mit dem Hund des Propheten ist Ritzel auf dem besten Weg, zum führenden Kriminalschriftsteller der Repzublik - und zum Höhepunkt auf eigenen oder fremden Gabentischen - zu werden.«

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Ulrich Ritzel
Der Hund des Propheten

Roman, 448 S., geb.,
Euro 22,90 Euro [D] / 23,80 [A]

ISBN 978 3-909081-94-3

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