Werner Otto von Hentig LIBELLE VERLAG - WERNER OTTO von HENTIG – VON KABUL NACH SHANGHAI
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Von den abenteuerlichen Anfängen der deutsch-afghanischen Beziehungen

Das erstmals veröffentlichte Tagebuch einer gefahrvollen Reise in Ostasien
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Werner Otto von Hentig, Von Kabul nach Shanghai

W E R N E R   O T T O   von   H E N T I G
Von Kabul nach Shanghai

Bericht über die Afghanistan-Mission 1915/16 und die Rückkehr über das Dach der Welt und durch die Wüsten Chinas
288 Seiten, mit 17 s/w-Fotos, einer Karte der Route im Schutzumschlag und einem Vorwort von Gunnar Jarring.
Hrsg. von Wolfram von Hentig.


Euro 29,90 [D] / 30,85 [A]
ISBN 978-3-909081-37-0

2. Auflage 2009

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»Wenn die großen Geschwister geheimnisvoll von Otto Hentig sprachen, dann klang dies wie ein Schlachtruf, in dem alles mitschwang: Verheissung, Abenteuer, Sieg, aber auch Hingabe und Opferbereitschaft.« Marion Gräfin Dönhoff

Das Buch
Während der militärischen Metzeleien des 1. Weltkriegs startete die deutsche Außenpolitik Geheimaktionen, um die gegnerischen Fronten von innen zu schwächen. Am bekanntes­ten geblieben ist der Transfer des Revolutionärs Lenin zum Umsturz des Zarenreichs. Doch schon 1915 gab es einen Versuch, das britische Weltreich durch einen Aufstand von Indien her zu stören und eine deutsche Geopolitik in Ostasien zu verstärken: die Mission des Legationsrats Werner Otto von Hentig.
Aufgabe dieser Mission war es, einen revolutionären indischen Prinzen von Berlin durch die Türkei und Persien bis nach Kabul zu geleiten. Von dort aus wollte der Prinz seine Standesgenossen, die indischen Fürsten, zum Aufstand bewegen. Auch auf die im afghanisch-indischen Grenzraum lebenden Paschtunen sollte eingewirkt werden.
Vom Oktober 1915 bis Mai 1916 bemühte sich der preußische Offizier und Beamte von Hentig in Kabul zwar vergeblich, den afghanischen Emir aus der britischen Allianz zu lösen. Die deutsche Unterstützung einer afghanischen Selbstständigkeit führte aber schon in den 20er-Jahren zum Beginn besonderer Wirtschafts- und Kulturbeziehungen, die noch heute bedeutsam sind.

Auf der Hinreise wären Aufzeichnungen zu riskant gewesen. Sein in Kurzschrift geführtes Tagebuch hat Werner Otto von Hentig erst begonnen, als er am 21. 5. 1916 von Kabul aufbrach.
Er führte es während seines siebenmonatigen Marschs, zu Pferd, zu Fuß, auf Maultieren, bei Tagesstrecken von ca. 50 km, durchs östliche Afghanistan, über den mehr als 5000 Meter hohen Pamir, durch Sinkiang und die Wüste Gobi, bis zur Ankunft in Honan (Dezember 1916).
Erst im März 1917 gelang ihm, den vor allem die britische Kolonialmacht fassen wollte, versteckt auf einem amerikanischen Dampfer, die Flucht von Shanghai aus über Honolulu nach San Francisco. Als er nach seiner Rückkehr nach Berlin im Sommer 1917 seinen Erinnerungsbericht für ein Ullstein-Buch diktierte, stand ihm sein Tagebuch noch nicht wieder zur Verfügung.

Das Originaltagebuch wurde 1945 vom US-Militär konfisziert, als Hentig wegen seines Dienstes im Auswärtigen Amt der Hitler-Regierung inhaftiert war (»eine törichte Internierung«, Golo Mann). Es gilt als verschollen. Überdauert hat eine Abschrift, die Hentig zuvor veranlasst hatte und die hier erstmals publiziert wird.

Der Autor
Werner Otto von Hentig (1886–1984) war ab 1911 als Attaché an der deutschen Gesandtschaft in Peking und Konstantinopel und lernte Völkerschaften und asiatische Weiten auf strapaziösen Ritten kennen: auf dem Weg zu seiner Stelle als Legations­sekretär in Teheran (1913) und dann zu Pferd durch Kurdistan, von Isfahan bis Aleppo, nach Kriegsausbruch im Sommer 1914. Nach Teilnahme an der masurischen Winterschlacht wurde er im April 1915 mit seiner ungewöhnlichen dip­lomatischen Mission betraut.
Sein abenteuerlicher Bericht über die Expedition durch Persiens Wüsten bis nach Afghanistan und die anschließ­ende Überquerung des Pamir (»Meine Diplomatenfahrt ins Verschlossene Land«) wurden nach 1917 zu einem Bestseller und machten ihn zu einer legendären Figur, oft verglichen mit dem gleichaltrigen Lawrence of Arabia.

Hentig, ein Konservativer von eigenwilligem Zuschnitt, diente während 43 Jahren unter vier deutschen Regierungsformen als Diplomat, unter anderem als Botschafter in Kolumbien in den 30er-Jahren, von 1937–45 als Leiter des Referats für die Länder des Nahen und Mittleren Ostens, und 1952–54 als Botschafter in Indonesien.
Nach 1945 war er ein entschiedener Gegner einer einseitigen Westbindung der Bundesrepublik und verfocht das politische Konzept eines neutralen, wieder vereinigten Deutschland.



Stimmen aus seiner Zeit:
»Wenn die großen Geschwister geheimnisvoll von Otto Hentig sprachen, dann klang dies wie ein Schlachtruf, in dem alles mitschwang: Verheißung, Abenteuer, Sieg, aber auch Hingabe und Opferbereitschaft.« Marion Gräfin Dönhoff

»Hätte die Summe solcher Haltungen und Praktiken, die von Hentig für ›preußisch‹ hält, nicht auch etwas Englisches? Etwas En­glisches auch das große Abenteuer in Afghanistan und China, 1915–16? Es war gegen die Engländer geplant, versteht sich; die deutsche Regierung wollte freundlichen Kontakt zum Emir von ­Kabul herstellen. Sie wählte Hentig als Sendboten, weil er in jenen Gegenden schon Erfahrungen gesammelt hatte, auch, vermutlich, weil man seine wetterfeste Abenteuerlust kannte. Sein Marsch durch die Wüsten Persiens, Afghanistans, später Chinas, wurde ­eine Art Legende ...« Golo Mann

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