Fritz Mauthner LIBELLE VERLAG - FRITZ MAUTHNER - DER LETZTE TOD DES GAUTAMA BUDDHA
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»Buddha kam aus ohne Religion, ohne Gott und Himmel ...«

Eine Legende um die Radikalisierung am Ende des Leben
[Stimmen aus dem Feuilleton] | [Angaben zu Autor und Herausgeber]


Fritz Mauthner, Der letzte Tod des Gautama Buddha

F R I T Z   M A U T H N E R
Der letzte Tod des Gautama Buddha
Eine Erzählung
Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Ludger Lütkehaus
128 S., gebunden
Euro 18,90 [D] / 19,45 [A]
ISBN 978-3-905707-45-8

September 2010

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»Eine schöne Nachlektüre zu Lütkehaus’ Buch über das Nichts ist dieses geschliffene Stück Prosa, das Lust macht, Fritz Mauthner wieder zu lesen.«

Ein tiefgründiger Text
Fritz Mauthner wählt eine wie von fern her raunende Erzählstimme, zugleich innig und mit Witz, für seinen Bericht von der letzten Reise des Gautama Buddha zu jenem Salbaum, dessen Blüten sich über seinem Tod öffnen.
Erzählt wird von Begegnungen, Gesprächen und Festlichkeiten, in Tagen von innerer Dramatik, die an letzte Fragen menschlichen Denkens, Wünschens und Verzichts rühren. Auch: wie Gautama Buddha die beiden letzten Versuchungen übersteht, die des Verzichts auf den Tod und die, ein Gott zu werden.
Mauthner begleitet einen Erleuchteten an die Klippe, wo er erkennt, dass seine Jünger eine Religion mit all ihren Götzenbildern und entlastenden Ordnungen wollen.
Ein geistiger Führer, der die Vergeblichkeit seiner Lehre resignierend akzeptiert. Und der sich seinerseits achtsam und meditativ in einer letzten Freiheit wegbewegt, hin zu einer Sprache, die nicht mehr auf Verständigung aus ist. Eine Radikalisierung in der Einsamkeit eines Sterbenden.

Der Autor
Fritz Mauthner (1849–1923) stammte aus Böhmen, seine Jugend verbrachte er in Prag. Er brach ein juristisches Studium ab, dafür führten ihn seine weit ausgreifenden autodidaktischen Studien früh zu einem wirkungsmächtigen Physiker und Denker der Epoche: Ernst Mach. Berühmt wurde Mauthner von Berlin aus, wo er mit Frau und Kindern lebte, vor allem durch Parodien auf zeitgenössische Literaten (den Bestseller »Nach berühmten Mustern«) und als Theaterkritiker.
Nach Jahren in Freiburg i. Br. zog Mauthner mit seiner zweiten Frau Hedwig Straub 1909 nach Meersburg am Bodensee.
Ein Wissenschaftler jenseits der Universitäten, unkonventionell belesen, sich zwischen viele Stühle seiner Zeit setzend, und folglich seiner Zeit voraus: z. B. mit seiner Forderung nach Fortweisung der christlichen Theologen aus der Universität oder als Kritiker eines chauvinistischen Zionismus. Die Langzeitwirkung seines Werks ist noch lange nicht zu Ende.
Seine kritische Eigenständigkeit macht seine Hauptwerke (jeweils mehr als 2000 geschärfte Seiten) auch nach hundert Jahren noch lesenswert und inspirierend: vor allem seine »Beiträge zu einer Kritik der Sprache« (aus denen sich der fast erblindete James Joyce 1930 von Samuel Beckett vorlesen ließ) und »Der Atheismus und seine Geschichte im Abendland«, in dem Mauthner noch in seinem letzten Lebensjahr auf den Begriff brachte, was er an Buddha bewunderte: »Buddha kam aus ohne Religion, ohne Gott und Himmel, lehrte die Erlösung ohne Mittler, eine Erlösung durch Entsagen und Entwollen, durch Auslöschen des Lebensfeuers, durch Nirwana.«

Der Buddha vom Bodensee
Als Fritz Mauthner 1923 starb, überschrieb die Neue Zürcher Zeitung ihren ganzseitigen Nachruf: »Der Buddha vom Bodensee«. Das waren nicht nur Blumen für einen (streitbaren) Weisen. Es war eine Anspielung auf die philosophische Erzählung vom letzten Tod des Gautama Buddha, geschrieben in Meersburg. Mit dieser Legende hatte sich Mauthner 1913, zwischen seinen wissenschaftlichen Großwerken zur Sprachkritik und zum Atheismus, noch einmal dem Erzählen zugewandt.
Dieser eindrückliche, leicht daherkommende Text ist seit fast 90 Jahren nicht mehr gedruckt worden.
Voilà.

Der Herausgeber
Ludger Lütkehaus, Jahrgang 1943, Professor für Literaturwissenschaft an der Universität Freiburg i. Br., Mitglied des deutschen P.E.N.-Zentrums.
Für sein aufklärerisches Werk wurde er u. a. mit dem Robert-Mächler-Preis und (2009) dem Friedrich-Nietzsche-Preis des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet.
Als Publizist ist er mit einem breiten literarischen und geisteswissenschaftlichen Spektrum (u. a. in der NZZ) zu lesen.
Zahlreiche Publikationen zur Literatur, Philosophie und Psychologie des 18. bis 20. Jahrhunderts, zuletzt erschienen: »Nichts. Abschied vom Sein. Ende der Angst« (9. Aufl. 2010), »Natalität. Philosophie der Geburt (2006), »Das nie erreichte Ende der Welt. Erzählungen von den ersten und letzten Dingen« (2007), »Vom Anfang und vom Ende. Insel-Bibliothek der Lebenskunst« (2008), »Karl Mays Kampf der Kulturen« (2009), »Die Heimholung. Eine Nietzsche-Erzählung« (2010).

In seinem Nachwort über Leben und Wirkungsgeschichte beleuchtet Lütkehaus auch den Zusammenhang der Gautama-Legende mit Mauthners Sprachkritik.



Stimmen aus dem Feuilleton
«Mauthner gehört zu jenen »Überbegabten«, die in verschiedenen Sparten brillierten … […] Um Mauthner, diesen so aufrechten und anregenden unter den radikalen Denkern, ist es erfreulicherweise nie ganz still geworden. Eben hat der Libelle Verlag Mauthners Erzählung »Der letzte Tod des Gautama Buddha« neu zugänglich gemacht. Ein wie immer erleuchtendes Nachwort hat der Mauthner- und Buddhismus-Kenner Ludger Lütkehaus dem kleinen Band mit auf den Weg gegeben» Ursula Pia Jauch, NZZ, 2.12.2010

Die Schmetterlingspredigt des Erleuchteten
Ludger Lütgehaus hat eine elegante Erzählung Fritz Mauthners wiederentdeckt.
Einen solchen Text hat man lange nicht gelesen, einen Text, der zunächst Dichtung sein will und dann philosophisches Traktat. Die Erinnerung scheint auf an jene Zeit, da man Hesses »Siddharta« zum Lieblingsbuch erkor. Tatsächlich geht es in beiden Büchern um die Lehre des Siddharta Gautama, den seine Jünger den Buddha nannten. Fritz Mauthner teilte mit Hesse die Faszination für den Buddhismus – aus der Sicht eines Atheisten. Was der wilde Denker unter dem Titel »Der letzte Tod des Gautama Buddha« zu Papier brachte, ist befremdliche Kost, dabei von solch sprachlicher Delikatesse, dass allein deshalb der Freiburger Philosoph und Publizist Ludger Lütkehaus zu loben ist, der die schmale Erzählung dem Vergessen entriss.… Eine schöne Nachlektüre zu Lütkehaus’ Buch über das Nichts ist dieses geschliffene Stück Prosa, das Lust macht, Fritz Mauthner wieder zu lesen.
Stefan Tolksdorf, Badische Zeitung, 29. März 2011

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