Dieser 14. Newsletter steht unter dem Motto: »Der Ball ist vermutlich rund, aber was zwischen Herzschlag und Nieselregen *) vor sich geht, steht weiterhin in Büchern.«

Damen und Herren vom Stamme der wilderen Leser, Freundinnen und Kollegen …

1.) Morgen könnten wir uns in Freiburg i. Br. sehen. Am Mittwoch, 7. Mai, um 19 Uhr 30, veranstaltet die Hörspielabteilung des SWR ein öffentliches Vorab-Lauschen. Sie nennen es »Pre-Listening«, es gibt ausführliche Proben aus dem dreiteiligen Hörspiel (»In geheimer Mission durch die Wüste Gobi«), in dem Christian Brückner den Erzähler gibt. www.swr.de/swr2/programm/sendungen/spielraum/-/id=658892/1ssrfdk/index.html.
Auf dem Podium unterhalten sich wahrscheinlich Uta-Maria Heim, Peter Klasse und Ekkehard Faude über Fritz Mühlenwegs Roman. Schon die Moderation von Werner Witt ist ein Grund zur Freude.

2.) Unsere Vorschau ist im Druck, noch im Mai geht sie ins Land. Wer sie als pdf wünscht, sollte uns eine Mail schicken. Auf dem Titelblatt steht diesmal: »Novitäten im 30. Jahr«. Den nun erschrockenen Kalendermachern sei präzisiert: Das Jubliäum wird monatsgenau im April 2009 gefeiert.
Eine der Novitäten ist seit 12 Jahren erfolgreich, hatte es folglich verdient, als Buch neu gedacht zu werden, erscheint nun erstmals fest gebunden und in einem Umschlag, der zur Thematik eines fast nur weißen Bildes passt: Yasmina Reza, »KUNST«.

3.) Im ersten Jahrzehnt dieses Jahrtausends hat Libelle wenigstens drei Mal klandestin ihren Beitrag zur stilvollen Ausgestaltung von Jury-Sitzungen in Hamburg geleistet. Das begann jeweils mit einer Mail der Kulturstiftung: »Herzlichen Glückwunsch! – Sie sind für den Karl-Heinz-Zillmer-Preis für verdienstvolles verlegerisches Handeln nominiert worden.« Man schickte brav den verlangten Gesamtprospekt, schwieg fein stille, weil man die bloße Nominierung für ein noch nicht gelegtes Spiegelei hält. Hoffte dennoch ein wenig; denn vom Preisgeld hätte ein riskantes Buch gedruckt werden können.
Nun kam gerade wieder einmal der mit artigen Respektbezeugungen ausgefütterte Formbrief post festum.
Jungens und Mädels von der Waterkant! Dreimal Shortlistschmücken war uns ein Vergnügen; reicht nun aber auch. Und so lange unsere Sammlung mit Briefen sacht oder heftig begeisterter Leser noch anwächst, wird unser verlegerisches Handeln ohnehin von der entscheidenden Jury beachtet.

4.) Wäre noch ein real existierender Preisträger zu begrüßen. Am 30. Mai, 18 Uhr, könnten wir uns dann im Schloss Salem treffen, im Bibliothekssaal. Dort wird unser Autor Manfred Bosch - geringfügige drei Jahre nach der Überreichung des Ludwig-Uhland Preises - mit dem Kunst- und Kulturpreis des Bodenseekreises ausgezeichnet. Es wird ein Vergnügen sein, ihn zu laudieren.

5.) Was wir sonst noch lesen? (Also neben Andreas Höfeles staunenswerter Erzählung »Abweg« bei weissbooks, antiquarischen Gedichtbänden von Walter Bauer und den Fahrten der Luftschiffer im neuen Thomas Pynchon): Die Prager Zeitung vom 24. April, weil dort soeben ausführlich Bettina Kaibachs Übersetzung der Erzählungen von Jiri Weil (»Sechs Tiger in Basel«) gelobt wurde.

Lesen wir einfach wieder weiter, zwischen den Torpfosten? Freundlich grüßt die Verlegerei und Ihr
Ekkehard Faude

6. Mai 2008



*) Unser Motto oben? Kommt von einem, der später vom Fußball zum Butterfly-Walking wechselte: »Ich war weniger Hüter eines Fußballtores als Hüter eines Geheimnisses. Während ich mich mit verschränkten Armen an den linken Torpfosten lehnte, genoss ich den Luxus, meine Augen zu schließen, und so lauschte ich dem Pochen meines Herzens, fühlte den blinden Nieselregen auf meinem Gesicht...« Vladimir Nabokov, sich an Sport in seinen Berliner Jahren erinnernd..


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