Dieser 7. Newsletter steht unter dem Motto: »Messe-Poster und überhaupt ein gutes Mongolei-Jahr« *)

Sie können den nächsten, der frühestens im kommenden Jahr fällig wird, ABBESTELLEN durch kurzes, selbstformuliertes Njet. Wir sind nicht nachtragend…


Damen und Herren vom Stamme der wilderen Leser, Freundinnen und Kollegen …

1.) An manchen Büchern erlebt man, was Fellini als Lebensweisheit münzte: Die Unfälle auf einer Reise sind nicht nur die Unfälle, sie sind die Reise selbst. Um drei Monate hat sich Fritz Mühlenwegs »Drei Mal Mongolei« verzögert, es waren aber keine schlimmen Umwege. Erinnern Sie sich? Zur Zeit der Novitäten-Vorschau im Mai dachten wir uns ein Buch mit 220 Seiten. Nun sind es 424 Seiten Feinstoff geworden.
Zwischen 1927 und 1932 waren das drei Reisen eines bürgerlichen Aussteigers, der mit Sven Hedin in die Mongolei kam. Nun sind erstmals die feinen Stoffe zu lesen, aus denen sich zwanzig Jahre post festum der Autor die Inspirationen für seinen zauberischen Roman »In geheimer Mission durch die Wüste Gobi« holte. Die Urtexte (Expeditionstagebücher und Erzählbriefe aus der Gobi), 150 Fotos und einige der (farbigen) Mongolei-Bilder des Malers Fritz Mühlenweg, dies alles behutsam erläutert und mit zeitgeschichtlicher Rahmung. Die ersten 100 Seiten aber entführen in die Welt der Jurten, mit bislang nicht gedruckten Erzählungen, über Dampignak, die Tierwelt der Mongolei, Hochzeitsriten …

Das könnte (Arno Schmidt horcht gerade auf …) als »Edsin-gol und der Weg dorthin« gelesen werden. Wir haben auf dem Vorsatzblatt unseres Buchs jene Mongolei-Karte aus Stielers Weltatlas abgebildet, mit der Mühlenweg noch gereist ist. Und im hinteren Vorsatz ist endlich jene Reiseroute von Großer-Tiger und Kompass-Berg nachgezeichnet, die sich viele Leser immer wieder gewünscht haben: mit all den Orten zwischen Peking und Urumchi, die im Roman zu Stationen der geheimen Mission werden.
By the way: Teilt vielleicht irgendjemand den chattenden Fans bei amazon mit, dass es die vermissten Fotos der Mongolen Märin und Naidang nun auch gedruckt gibt? Und dazu noch Kuriositäten wie Sven Hedin beim morgendlichen Rasieren in der Steppe oder jene Wetterdrachen, deren Aufstieg Mühlenweg 1931/32 auf der Hochebene und am Edsin-gol mit zu betreuen hatte …
Im späten Frühjahr hat uns Georg Freivogel für den 1. Dezember um 20 Uhr zu einer Lesung mit der neuen Mühlenweg-Biografie in seinem Schaffhauser »Bücherfass« (Webergasse 13) eingeladen. Nun wird eine Buchvernissage von »Drei Mal Mongolei« daraus. Sehen wir uns?

2.) Wir bedanken uns für die freundliche Geduld der vielen Besucher an unserem Frankfurter Messestand, die sich nach »Drei Mal Mongolei« erkundigt haben. In Halle 3.1 war ja nur erst das große Umschlag-Poster zu sehen. Es gab aber noch zwei andere Bilder und die verwiesen auf erfreuliches Gemurmel im Medien-All: Auf einem dunkelgrundigen Porträt mit einer lächelnden Yasmina Reza war zu lesen, dass die französische Autorin für ihr Gesamtwerk mit dem Literaturpreis der »WELT« geehrt wird. Ihre Prosa erscheint seit 4 Jahren bei Hanser. ihre Theaterstücke sind seit fast 10 Jahren viel verlangte Libelle-Bücher. Yasmina Reza war nicht auf der Messe. Dafür saß einige Stunden lang unter dem roten Titelfoto von »Die Baroness und das Guggenheim« heiter gestimmt Sigrid Faltin. Die 2. Auflage ihrer Biografie über Hilla von Rebay kam eben damals in die Auslieferung, dass sie auf der Sachbuch-Bestenliste von SZ und NDR war, hat unsere Absatzzahlen hübsch modelliert. Ab Januar wird die viel besprochene Rebay-Ausstellung im Guggenheim-Berlin zu sehen sein. Sigrid Faltins Lesetour ist ein besonderer Erfolg; die Termine jeweils auf neuerem Stand auf unserer Website.

3.) Für die Jahreswende sollten Sie sich nur soviel unruhige Wünsche vornehmen, dass Sie am 8. Januar wieder hellwach sind. Da bringt SWR2 in der Matinee eine Sendung von Angelika Overath: »Ein Drittel des Lebens – Schlaf«. Wir haben ihre Textsammlung dazu: »Schlaflos: das Buch der hellen Nächte«. Nicht das schlechteste Motto für 2007:

Lesen wir uns wieder mal? Freundlich grüßt die Verlegerei und
Ihr
Ekkehard Faude

29. November 2005




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