Arno Borst LIBELLE VERLAG - ARNO BORST - RITTE ÜBER DEN BODENSEE
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Der Bodensee als Schnittpunkt einer europäischer Geschichte des Mittelalters

Europäische Geschichte des Mittelalters am Bodensee
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Arno Borst, Ritte über den Bodensee

A R N O   B O R S T
Ritte über den Bodensee.
Rückblick auf mittelalterliche Bewegungen

2. verb. Auflage,
432 S., dunkelgrünes Leinen, geb.,
mit Lesebändchen und einem regenbogenlichten Bild von Otto Dix
sowie einem umfangreichen Personen- und Sachregister


Euro 24,90 [D] / 25,60 [A]
ISBN 978-3-909081-52-3

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»... dass uns Geschichte Glaubwürdiges zu sagen hat, wenn wir den Toten nicht als Besserwisser von Beruf, sondern als geplagten Zeitgenossen entgegentreten.«

Das Buch
Aus dem Inhalt: Der Ritt über den Bodensee --- Bodensee, Geschichte eines Wortes --- Die Pfalz Bodman --- Zwei Höhepunkte mittelalterlichen Lebens am Bodensee --- Zwei Wendepunkte europäischer Geschichte in den Alpen --- Mönchtum und Landschaft am Bodensee --- Die Astrolabschriften Hermann des Lahmen --- Der Tod Hermann des Lahmen --- Die Lebenden und die Toten am Bodensee --- Diethelm von Krenkingen und Friedrich Barbarossa --- Staufische Herrschaft am Bodensee --- Das Fach Geschichte an der Universität Konstanz --- Die Universität Konstanz in der Geschichte der Region --- Mein Bodensee, Verhaltene Annäherung.

Arno Borst ist der europäischen Geschichte des Bodenseeraums nachgegangen. Ihrer vergangenen Wirklichkeit und ihrer fortwirkenden Überlieferung.
Wenn er den Wandel von Wissen und politischer Macht aus der Geschichte der See-Namen filtert, der Veränderung von Seeüberquerungen bis hin zur eher poetischen Metapher des »Ritts über den Bodensee« bei Christa Wolf und Peter Handke, wenn er den Bericht über Geselligkeit im Kloster St. Gallen beleuchtet, ein Sternenmessgerät der Abtei Reichenau beschreibt und dabei Religion und Wissenschaft der ersten Jahrtausendwende in ihr Recht setzt, oder wie der das Sterben eines gelehrten Mönchs begleitet und dabei Bilder vom Tod nachvollziehbar macht: Zugunsten seiner Leserinnen und Leser und mit souveräner Nachsicht ordnet der Gelehrte den Zusammenhang von komplexer Forschung und entschiedener Deutung.

Der Autor
Arno Borst (1925–2007). Die Wirksamkeit des Historikers lässt sich an der Reichweite seiner Werke ablesen: Seine Dissertation über die Katharer (1954) wurde ins Französische übersetzt, seine »Lebensformen im Mittelalter« (1973) auch ins Japanische, seine »Barbaren, Ketzer und Artisten« (1988) ins Englische und Italienische. Seine grundlegenden Werke zur Sprachtheorie (»Der Turmbau von Babel«, 1957-63) und zum mathematischen Denken (Das mittelalterliche Zahlenkampfspiel, 1986) wurden u. a. mit dem Preis des Historischen Kollegs ausgezeichnet.

Arno Borst hat Geschichte des Mittelalters als Europäische Geschichte erforscht, als die meisten seiner deutschen Kollegen die nationalpolitische Beschränkung ihres Fachs noch lange nicht aufgeben wollten. Es st bezeichnend für die Fruchtbarkeit seiner Quellenforschung, dass er über seine Beschäftigung mit dem Reichenauer Mönch Hermann dem Lahmen zur Themenstellung seines Spätwerks kam. Darin hat er die Geschichte der europäischen Überlieferung des antiken Naturwissens neu dimensioniert und über die Erforschung von Zeitmessung, gesellschaftlicher Zeitstrukturierung und Kalender-Reform das Wissen von den Grundlagen und der Erneuerungen frühmittelalter Kultur entscheidend erweitert.

Es hat dann auch etwas länger gedauert, bis hierzulande der Rang eines Wissenschafters erkannt wurde, der sich nicht auf knochentrockene Scheingenauigkeit einer Fachsprache beschränken lassen wollte. Sein (nicht realisierter) Vorschlag eines Schwerpunkts »Sprachlicher Ausdruck geschichtlicher Erfahrungen nachdenklicher Menschen« für die Philosophische Fakultät der frisch gegründeten Universität Konstanz zeigt mehr als den damaligen Wunsch, verkrustete Fächertrennungen aufzubrechen.

Dass Aufklärung ihre Schärfe nicht einbüsst, wenn sie ihr Wissen mit Menschlichkeit und Humor weitergibt, diese eigentümliche Leistung des fesselnden Geschichts-Erzählens von Arno Borst - noch in Aufsätzen, die den prüfenden Blick auf die Rangfolge verblasster Signaturen auf klösterlichem Pergament ahnen lassen - wurde mit dem »Sigmund-Freud-Preis für Wissenschaftsprosa« und dem »Bodensee-Literaturpreis« auch öffentlich anerkannt.
Und für die Erforschung der Geschichte mittelalterlicher Kulturen wurde er 1996 vom italienischen Staatspräsidenten mit dem internationalen Balzan-Preis ausgezeichnet.

Die Sondierungen unseres Buchs sind in mehr als zwanzig Jahren Forschung und Lehre an der Universität Konstanz entstanden, von 1968 an, als Arno Borst die (kurze) Reformphase von seinem Lehrstuhl für Mitlere und Neuere Geschichte aus mitgestaltete, bis zu seiner Emeritierung 1991.

weitere Titel bei Libelle:
> Arno Borst, Meine Geschichte
> Arno Borst, Mönche am Bodensee (Dezember 2009)

> mehr: Link zum Eintrag auf Wikipedia


Textauszug
»Gustav Schwabs Ballade Der Reiter und der Bodensee entstand hier in Überlingen 1826, könnte aber in fast jeder Epoche und Region Alteuropas spielen. Ein namenloser Fremder wollte noch heut zum See reiten und vor Nacht mit dem Kahn übersetzen. Es blieb unklar, woher er kam, wohin er wollte, warum er keine Zeit hatte, in welcher Zeit er lebte. Seine Gegenwart war stumm und blind: Von der Sensation des zugefrorenen Sees hatte er nichts gehört, im Abendnebel übersah er den Uferstreifen. Nur Wasservögel begegneten ihm, bis er die Lichter eines Dorfes erblickte. Die Bauern drüben hielten die Ankunft des Reiters für ein Fest und luden ihn zu Tisch. Er blieb starr im Sattel sitzen, denn verstanden hatte er bloß, daß der See bereits hinter ihm lag. Das Herz stand ihm still. Die äußeren Umstände der Geschichte muten uns altväterisch an: Damals benutzte ein eiliger Reisender zu Land noch das Pferd, zu Wasser das Ruderboot; unterwegs traf er menschenleeres Land, am Schluß ein Dorf. Aber der Inhalt des Gedichtes, die Hast eines unbehausten Individuums und seine tödliche Kurzsichtigkeit, trifft eine Grundstimmung unseres Jahrhunderts, zumal der deutschen Gegenwart.«

(Mit diesem Text – Arno Borsts Preisrede bei der Verleihung des Bodensee-Literaturpreises der Stadt Überlingen 1979 – beginnt das Buch.)

Stimmen aus dem Feuilleton
Große hohle Worte wie Abendland, Europa, Kultur wird man in dem von Borst gesiebten Heimatboden nicht finden, sondern viele kleine Geschichten, die die Menschen, ob sie es wissen oder nicht, an diesen Boden binden ... Das macht seine Genialität aus. Daher ist seine Geschichte zugleich Lebenslehre.« Dirk Schümer, FAZ

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