Käthe Vordtriede LIBELLE VERLAG - KÄTHE VORDTRIEDE - MIR IST ES NOCH WIE EIN TRAUM …
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Diese Korrespondenz ist ein wertvoller exilgeschichtlicher Fund, der bestehen kann neben Klemperers Tagebüchern. Die Weltwoche

Briefe nach 1933 aus Freiburg i. Br., Frauenfeld (Thurgau) und New York an ihren Sohne Werner.
[Stimmen aus dem Feuilleton] | [Angaben zur Autorin]


Käthe Vordtriede, Mir ist es noch wie ein Traum

K Ä T H E    V O R D T R I E D E
»Mir ist es noch wie ein Traum,
dass mir diese abenteuerliche Flucht gelang …«

Mein Leben in Deutschland vor und nach 1933

Briefe nach 1933 aus Freiburg i. Br., Frauenfeld und New York
an ihren Sohne Werner. Hrsg. von Manfred Bosch
400 S., geb., mit Personenregister
Euro 22,50 [D] / 24,10 [A]
ISBN: 978-3-909081-10-3

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Die Stimme einer literarisch gebildeten und politisch bewußten Emigrantin, Jüdin, Sozialistin, emanzipierten Frau und Mutter.

Das Buch
Manfred Bosch entdeckte die bis dahin unbekannten Briefe – und damit überhaupt die ersten Lebensspuren dieser ungewöhnlichen Frau – im Marbacher Nachlass ihres Sohnes, des Literaturwissenschaftlers Werner Vordtriede.

Käthe Vordtriede, Käthe Blumenthal kam am 2. 1. 1891 in Hannover zur Welt; ihre Eltern, assimilierte deutsche Juden, waren kurz zuvor nach erfolgreichen Farmer-Jahren aus Fernost zurückgekehrt. Sie wuchs in Herford auf und heiratete als 20-Jährige Gustav Adolf Vordtriede; 1911 wurde ihre Tochter Fränze geboren. Als der Weltkrieg begann, zog die Familie nach Bielefeld um, dort kam 1915 ihr Sohn Werner zur Welt. 1918 trat Käthe Vordtriede in die SPD ein, von 1923 an wohnte sie mit ihren Kindern als allein erziehende Mutter in Freiburg i. Br. 
Ab 1925 arbeitete sie als Redakteurin bei der sozialdemokratischen »Volkswacht«, 1930 auch Mitarbeit an der »Weltbühne«. 1933 verlor sie, nach Verbot der Zeitung durch die Nazis, ihre journalistische Arbeit und kam bald für mehrere Wochen in »Schutzhaft« wegen staatsfeindlicher Äußerungen. In den folgenden Jahren hielt sie sich als Waschmittel-Vertreterin über Wasser. In dieser Zeit beginnt sie, ihre Briefe (»Mir ist es noch wie ein Traum…«) zu schreiben. 
Nach der Vertreibung aus ihrer Wohnung bereitete auch sie ihre Emigration vor – ihre Kinder waren bereits seit Jahren im Ausland. Im September 1939 gelang ihre Flucht über die Schweizer Grenze. Die nächsten Jahre lebte sie im Kanton Thurgau, bedroht von einer Rückschaffung nach Nazi-Deutschland. Während dieser Zeit schrieb sie an ihrer politischen Autobiographie (»Es gibt Zeiten, in denen man welkt«). 
Im Spätherbst 1941 konnte sie dem Schweizer Exil entkommen. Am 1. Dezember 1941 kam sie in New York an; bis zu ihrem Tod im August 1964 hat sie sich als Putzfrau, Haushälterin, Babysitterin, Journalistin und Sekretärin durchgebracht.



Stimmen aus dem Feuilleton:
»Käthe Vordtriedes Briefe sind eine fesselnde Lektüre. Es ist die Stimme einer literarisch gebildeten und politisch bewußten Emigrantin, die als Jüdin, Sozialistin, emanzipierte Frau und Mutter minutiös anschaulich, dabei aber mit tiefer Betroffenheit niederschrieb, was sie sah und hörte, bedrängte und bedrückte… Sie sind ein bewegendes menschliches, ein bewegendes literarisches Zeugnis – herzlich im Ton, aufklärerisch im Bewußtsein… Uwe Schweikert, Frankfurter Rundschau
 
Denn unerschrockene Pionierin war Käthe Vordtriede, wie das erhellende Nachwort zur Biographie von Manfred Bosch beweist, nicht nur in der präzisunprätentiösen Art, wie sie ihre Umgebung wahrnahm und beschrieb. Sie war es auch in der Weise, wie sie als alleinstehende Frau mit zwei Kindern nach dem Ersten Weltkrieg unabhängig zu leben suchte. Insofern liegt der Vergleich zu Klemperers Tagebüchern nah und doch ganz fern, weil sie als jüdische, sozialistisch denkende Frau mehrfach &Mac221;draußen&Mac220; stand. Ulrike Baureithel, Die Welt 

Was dieses Epistolar von anderen Selbstzeugnissen der Hitler-Ära unterscheidet, möchte ich den »grenzüberschreitenden Blick« nennen – eine Perspektive, die der sozialen Komponente der europäischen Flüchtlingsproblematik Rechnung trägt und die Haltung einer Frau erkennen lässt, die eher dazu neigt, die eigene Misere zu bagatellisieren, dafür aber dem Unglück der anderen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Hansjörg Graf, Süddeutsche Zeitung

Diese Korrespondenz ist ein wertvoller exilgeschichtlicher Fund, der bestehen kann neben Klemperers Tagebüchern. Julian Schütt, Weltwoche 

… und da sie des drastischen Ausdrucks mächtig ist, bekommt man hier ein noch besseres Bild vom alltäglichen Faschismus als in Victor Klemperers Tagebüchern? … Anders als der ganz und gar unpolitische Klemperer hat Käthe Vordtriede bewusst wahrgenommen, was um sie herum vorging, und sie besaß auch genug politisches Urteil, um zu erkennen, was es bedeutete. Hans-Albert Walter, Saarländischer Rundfunk, Bücherlese 

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