Arno Borst LIBELLE VERLAG - ARNO BORST - MEINE GESCHICHTE
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Ein unerwarteter Text aus dem Nachlass des großen Historikers.
»Mit Meine Geschichte von Arno Borst wird uns ein eindrucksvolles, ein nachdenkliches Vermächtnis aus dem Nachlass eines großen Historikers geschenkt.« Johannes Fried, SZ

Europäische Geschichte
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Arno Borst, Meine Geschichte

A R N O   B O R S T
Meine Geschichte
Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Gustav Seibt

128 S., gebunden, Titelfoto: Gudrun Bublitz

Euro 16,90 [D] / 17,40 [A]
ISBN 978-3-905707-26-7



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Der Rückblick im 80. Lebensjahr, sprachmächtig, altersweise und streitbar zugleich.

Das Buch
Arno Borsts Leben mit der Geschichte, von den familiengeschichtlichen Funden des Halbwüchsigen bis zu den Editionen, in denen er die vielschichtigen Überlieferungen mittelalterlichen Naturwissens zugänglich machte.
Es ist die Selbstdeutung eines Forschers, dessen Neugier die Beschränktheiten seines Fachs souverän überstieg. Ein eigenwilliger Weg im Kontext der europäischen Geschichtswissenschaft seit 1950, der den Historikern eine Schlüsselrolle zuweist: »Was sie leisten können und müssen, ist lebenswichtig genug: dem vielstimmigen Gespräch der vor ihnen Gestorbenen zuzuhören und es für die nach ihnen Geborenen aufzuzeichnen.«

Der Autor
Arno Borst (1925–2007) war neben Huizinga, Marc Bloch und Duby einer der wirkungsmächtigsten europäischen Historiker des 20. Jahrhunderts.
Der gebürtige Franke studierte in Göttingen und München, habilitierte sich in Münster und wurde nach einer ersten Professur in Erlangen 1968 an die neu gegründete Reformuniversität Konstanz auf den Lehrstuhl für mittlere und neuere Geschichte berufen. Als die baden-württembergische Landesregierung die zugesagte Reform abblockte, trat er als Prorektor zurück. Seine stark besuchten öffentlichen Vorlesungen über das Mittelalter am Bodensee halfen der jungen Universität zu einer Verankerung in der Region. Für seine Studenten blieb er bis 1987 ein begeisternder und verehrter Lehrer.

Arno Borst gelang ein wohl einmaliger Erfolg: Mit Büchern wie »Lebensformen im Mittelalter« (dt. Auflage weit über 100 000, in mehrere Sprachen übersetzt) interessierte er ein breites Lesepublikum für geschichtliches Denken. Mit historischen Einzelstudien (»Die Katharer«, »Der Turmbau zu Babel«) errang er die höchsten Auszeichnungen seines Fachs. Zugleich wurde seine Sprachkraft weit jenseits der Mediävistik ausgezeichnet (Sigmund-Freud-Preis für Wissenschaftsprosa, Brüder-Grimm-Preis).
Von 1983 an war er Mitglied der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica, ab 1996 leitete er zudem die von ihm eingerichtete Arno-Borst-Stiftung zur Förderung der mediävistischen Geschichtswissenschaften: In diese Stiftung investierte er große Teile des Preisgelds, das ihm 1996 durch den in Rom überreichten internationalen Balzan-Preis zugekommen war.

Mit 62 Jahren wurde Arno Borst durch eine Stiftungsprofessur von universitären Pflichten befreit. Er konnte sich so einer Grundlagenforschung zuwenden, die er mit der ihm eigentümlichen Arbeitsleistung bis in sein 80. Lebensjahr fortführte. Neben zahlreichen Aufsätzen entstanden mehr als zehn Bücher (mit über 7000 Seiten), darunter für ein breites Publikum »Computus. Zeit und Zahl in der Geschichte Europas« (Wagenbach Verlag, übersetzt ins Englische, Italienische und Türkische) und für die Zunft sein wegweisendes Werk »Der Karolingische Reichskalender und seine Überlieferung bis ins 12. Jahrhundert«.

weitere Titel bei Libelle:
> Arno Borst, Ritte über den Bodensee

> Arno Borst, Mönche am Bodensee (Dezember 2009)

> mehr: Link zum Eintrag auf Wikipedia


Der Herausgeber
Gustav Seibt studierte Geschichte, Latein und Italianistik in Konstanz, München, Bielefeld und Rom und promovierte bei Arno Borst. Er war Literaturchef der FAZ, arbeitete für die »Berliner Zeitung« und »DIE ZEIT«, schreibt für die »Süddeutsche Zeitung«. Der in Berlin lebende Publizist wurde u. a. mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa ausgezeichnet. In seinen Büchern wie »Rom oder Tod. Der Kampf um die italienische Hauptstadt« (2001) und »Goethe und Napoleon« (2008) erschreibt er sich ein ebenso detailliertes wie lebendiges Bild europäischer Geschichte.

Stimmen aus dem Feuilleton
»Mit dem Verzicht auf die Koppelung von Erwägungen und Erfahrungen, mit dem Verzicht auf Geschichte, schwindet die menschliche Fähigkeit, Traitionen kritisch zu wahren, Reformen behutsam zu steuern, Zukunft aussichtsreich vorzubereiten.«
Der Mittelalter-Historiker Arno Borst, der diesen skeptischen Satz in seinem jetzt erschienenen Lebensrückblick »Meine Geschichte« formulierte, gehört wie Jan Huizinga, Marc Bloch und Georges Duby zu den grossen seiner Zunft. […] Der Rückblick »Meine Geschiche« ist ein mitreißend geschriebenes Stück Geistesgeschichte der Bundesrepublik. Besonders eindringlich ist die Darstellung des Kriegsendes in Italien. Borsts Vater war ein überzeugter Nazi und die Ideen hatten auch auf den jungen Soldaten abgefärbt. In Bologna erlebte der künftige Historiker, was es hießt, einer Zivilgesellschaft anzugehören: »Ich war von der Pflicht zu töten befreit«.
André Fischer, »Nürberger Zeitung«

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Von den gelehrten Arbeiten handelt »Meine Geschichte« – der Titel ist vom Autor – in der Hauptsache. Was die Einsamkeit der Erarbeitung dieser Studien zur Wiedergewinnung humaner Geselligkeit über die Kultur sagt, die in ihnen Rechenschaft ablegt, ist eine Frage für andere Historiker.
Gustav Seibt verweist in seinem Nachwort auf autobiografische Züge früherer Schriften Borsts, beispielsweise auch eines Aufsatzes von 1966 über »Das Bild der Geschichte in der Enzyklopädie Isidors von Sevilla«. Dort bestimmt Borst mit einem Isidor-Zitat das Erkenntnisinteresse, das sein gesamtes Werk geleitet hat und in diesem letzten Buch zu sich kommt: »Wir erkennen das Wesen des Menschen, wenn wir uns einen bestimmten Menschen ante oculos stellen.«
Patrick Bahners, F.A.Z.

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Tiefe Bewunderung für Arno Borst spricht aus Johannes Frieds Kritik dieses Lebensrückblicks des 2007 gestorbenen Historikers. Die Doppeldeutigkeit des Titels, der sowohl auf die eigene Lebensgeschichte wie auch auf das Werk verweist, scheint dem Rezensent, dabei sehr passend, seien bei Borst der Lebensweg und das auf die Erforschung des Mittelalters konzentrierte berufliche Leben doch eng verknüpft.

http://www.perlentaucher.de/buch/32735.html

»Meine Geschichte legt somit Zeugnis ab von den Zwiegesprächen, die Arno Borst ein Forscherleben lang mit jenen Menschen, jenen „Mitmenschen”, führte, deren fernen Lebensäußerungen er als gegenwärtiger Historiker nachspürte. Meine Totengespräche nannte er sie, von denen er „auch nach achtzig Lebensjahren noch immer bloß berichten” könne, „was ein Wanderer zu erzählen weiß, Nachträgliches, Momentanes, Vorläufiges, eben Sterbliches”. Die Unvollendbarkeit jedes Unterfangens klingt da an, zumal jenes, das dem Autor mit der Zeit zum wichtigsten wurde: die Humanität zu stärken. […] Mit Meine Geschichte von Arno Borst wird uns ein eindrucksvolles, ein nachdenkliches Vermächtnis aus dem Nachlass eines großen Historikers geschenkt.
Johannes Fried, »Süddeutsche Zeitung«

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»Meine Geschichte« hat es in sich. Das Manuskript wurde im Nachlass gefunden. Der Text war fertig, fast makellos und zeugt von der geschliffenen Prosa, die ohne professoralen Affekt daherkommt und sich auch nicht um verkopfte Exzellenz bemüht. […] Das Buch lohnt sich in dreifacher Hinsicht: Es ist schonungslos und öffnet einen geschärften Blick auf die Universität; es schlägt ein Kapitel deutscher Geschichte auf; und es ist in glänzendem Deutsch verfasst, das ihm so schnell kein Kollege nachmacht.
Uli Fricker, »Südkurier«

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»Weil ich über neuere Geschichte schreibe, lese ich, was dazu an deutschen Universitäten produziert wird. Die meisten voluminösen Bücher handeln in der Regel von winzigen Spezialthemen, die Autoren verstecken das Interessante in einem Wust von Überflüssigem, tun enorm wichtig, halten sprachliche Eleganz für unwissenschaftlich und scheinen sich an ihren eigenen Werken zu langweilen. Um mich davon zu erholen, greife ich regelmäßig zu Arno Borst, den in meinen Augen bedeutendsten deutschen Historiker der Nachkriegszeit.[…] Entdecken Sie Arno Borst! Er lehrt uns, wie Geschichte glanzvoll und präzise geschrieben werden kann. Und macht uns neugierig darauf, Menschen in ihrer Zeit zu verstehen.«
Götz Aly, »Die Welt«, 7. Juli 2012

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